Unwohlsein bei einer großen Anzahl an Mitarbeitern eines Medienunternehmens rief den ABC-Zug München-Land am Mittwoch-Nachmittag nach Unterföhring. Durch die Lüftungsanlage waren in dem Gebäude
Dämpfe verteilt worden.
Durch die erste Erkundung der Feuerwehr war bereits bekannt, dass auf dem Dach gerade Bauarbeiten stattfanden und die Handwerker dort Chemikalien verwendeten. Für eine genauere Feststellung der
Lage stieg auch ein Trupp des ABC-Zugs auf das Dach, führte dort Messungen durch und brachte die Chemikalien zur genaueren Untersuchung nach unten. Die Chemikalien - verschiedene Lacke und
Reinigungsmittel - wurden von anderen Einsatzkräften dort auf mögliche Austritte überprüft. Außerdem setzten sie das Raman-Spektrometer ein, um den Inhalt genauer zu identifizieren. Das Ergebnis
half insbesondere dem toxikologischen Notarzt bei der medizinischen Bewertung der unklaren Erkrankung.
Gleichzeitig waren andere Mitglieder des ABC-Zugs im Gebäude im Einsatz. Im am stärksten betroffenen Bereich, dem weiträumigen Fernsehstudio, führten sie Messungen der Raumluft durch. Dazu
verwendeten sie Prüfröhrchen für die auf dem Dach vorgefundenen Stoffe, einen Photoionisationsdetektor zur Bestimmung der Gaskonzentration sowie das Gaschromatografie-Massenspektrometer zur
Bestimmung von Dämpfen auch geringster Konzentration. Tatsächlich konnten noch sehr kleine, ungefährliche Reste der Stoffe gefunden werden.
Neben einem Großaufgebot an Rettungsdienst und Feuerwehr waren 14 Einsatzkräfte der Haarer Katastrophenschützer bis in den Abend dort im Einsatz.