Veröffentlichungen des ABC-Zugs
Eignung von Chemikalienschutzanzügen (CSA) bei Brandgeschehen
und
VirtuRAD: Durchführung realistischer Übungen im Strahlenschutz
Der ABC-Zug München-Land beteiligt sich regelmäßig an der wissenschaftlichen und technischen Fortentwicklung des Bevölkerungsschutzes. In den vergangenen Wochen sind zwei neue Veröffentlichungen, in denen Führungskräfte des ABC-Zugs Ergebnisse ihrer Arbeit präsentieren, erschienen.
Dr. Stefan Sellmeier, Sebastian Schöttner und Dr. Patrick Woidy berichten in der Fachzeitschrift Brandschutz (9/2017, S. 728-733) über die Eignung von Chemikalienschutzanzügen (CSA) bei Brandgeschehen. Sie gewannen in ihrer Studie wichtige Erkenntnisse, die in Brandeinsätzen, in denen auch Gefahrstoffe Beachtung erfordern, genutzt werden können. Dazu führten sie Versuche durch, in denen sich ein CSA-Träger in einer Heißausbildungsanlage einem starken Holzfeuer näherte. Sie untersuchten dabei zum einen den Einfluss verschiedener Schutzanzüge, nämlich eines herkömmlichen CSA sowie eines CSA mit besonderer Hitzeschutz-Beschichtung. Zum anderem fanden die Versuche vor einem Feuer mit Abschirmung der direkten Wärmestrahlung sowie unmittelbar vor dem nicht abgeschirmten Feuer statt.
Als bedeutendes Ergebnis stellten die Autoren den Einfluss der Hitzeschutz-Beschichtung des einen CSA auf die Widerstandsfähigkeit des Anzuges fest. Während sich das Material des herkömmlichen CSA bei Einwirkung der Hitzestrahlung schon nach wenigen Sekunden verformte, konnten beim CSA mit Hitzeschutz-Beschichtung keine bedeutenden Veränderungen festgestellt werden. Weitere wichtige Erkenntnisse betreffen die Tolerierbarkeit der Hitze durch den CSA-Träger sowie die Wahrnehmbarkeit von kritischen Veränderungen des Schutzanzugs.