B – Bioschutz

Biologische Schadensfälle sind Ereignisse, bei denen Mensch, Tier und Umwelt durch Mikroorganismen wie Viren, Bakterien oder Pilze gefährdet werden.
Bei Tieren können Mikroorganismen zu schwer zu bekämpfenden und z. T. auch auf den Menschen übertragbaren Krankheiten führen: Maul-und-Klauen-Seuche, Schweinepest oder BSE sind weitläufig bekannte Beispiele für solche Tierseuchen. Daneben bedrohen Erreger wie HIV (das „AIDS“-Virus), Cholera-, Ebola- oder Hepatitis-Viren Jahr für Jahr viele Menschenleben.

Von Beginn an sind die ABC-Einheiten des Bundes zur Bekämpfung von B-Schadensfällen ausgebildet und ausgerüstet worden. Standen während des Kalten Krieges B-Waffen im Vordergrund des Interesses, so liegt das Augenmerk heute vor allem auf der zivilen Nutzung der Bio- und Gentechnologie. Heute wirkt der ABC-Zug München-Land im Katastrophenschutz des Landkreises München mit seinem Fachpersonal und seiner Ausrüstung gezielt bei der Bewältigung und Schadenseindämmung bei Vorfällen im Zusammenhang mit biologischen Stoffen mit. Konkret sind dabei u. a. Transportunfälle, Zwischenfälle in Forschungseinrichtungen und Tierseuchen zu nennen, aber auch die Aufbereitung und Abgabe von Trinkwasser an die Bevölkerung, wenn die örtliche Trinkwasserversorgung beeinträchtigt ist. Die Aufgaben können dabei – je nach Sachlage – von der reinen Beratung bis hin zur Schadensbekämpfung vor Ort oder der Dekontamination (Entseuchung) eingesetzter Personen und Geräte reichen.

Im Bereich „Bioschutz“ sind zunächst die verschiedenen Arten und Eigenschaften biologischer Gefahrenstoffe und deren Kennzeichnung bei Transport und Lagerung Gegenstand der Ausbildung. Darüber hinaus werden die Helfer in einsatztaktischen Grundregeln, die insbesondere das Ausrüsten sowie die Kontaminationsverschleppung betreffen, geschult. Weiterhin sind die Desinfektion von Personen und Material und besondere Hygienemaßnahmen Bestandteil der Ausbildung.