Zu einem gemeinsamen Einsatz kamen am Donnerstag-Nachmittag ABC-Zug, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in einer Schule in Pullach zusammen. Dort war einem Chemielehrer aufgefallen, dass
hochreaktives Kalium nicht mehr in einer vor Luftkontakt schützenden Flüssigkeit gelagert war, sondern die dafür vorgesehene Laborflasche ausgetrocknet war. Deshalb mussten die Einsatzkräfte
sicherheitshalber davon ausgehen, dass bereits leichte Erschütterungen oder eine Erwärmung des Kaliums zu einer heftigen Explosion führen würden. Gemeinsam mit den Sprengstoffexperten des
Landeskriminalamts kümmerte sich der ABC-Zug darum, die Chemikalie unschädlich zu machen.
Die Einsatzleitung der Polizei entschied, zu diesem Zweck Metall und Behälter in einer geeigneten Kiesgrube bei Planegg zu sprengen. Den Transport dorthin übernahmen die Einsatzkräfte des
ABC-Zugs. Der Behälter wurde dafür, nachdem er durch die Polizei ins Freie gebracht worden war, erschütterungsfrei in eine Umverpackung gestellt und auf der Ladefläche des Versorgungs-Lkw sicher
verzurrt. Durch diesen sorgsamen Umgang mit dem heiklen Material konnten die Experten die Gefahr einer Explosion ausschließen. Während der gesamten Zeit stand ein Dekontaminations-Trupp bereit,
notfalls brennendes Kalium abzulöschen. Ein erfahrener Maschinist des ABC-Zugs steuerte anschließend das Fahrzeug, begleitet von einer langen Eskorte der anderen beteiligten Organisationen, durch
den menschenleeren Forstenrieder Park zum Ort der Sprengung. Dort wurde die explosive Fracht wieder an die Polizei übergeben, die den Kalium-Block nach wenigen Minuten durch eine kontrollierte
Explosion vollständig vernichtete.