EINSATZ NR. 19/2011 VOM 23.11.2011



In den Räumen eines Lebensmittelbetriebs in Oberhaching brach am Mittwoch, den 23.11.2011, am Nachmittag ein Feuer aus. Neben den ortansässigen Feuerwehren wurde der ABC-Zug München-Land alarmiert. Die in Brand geratenen Gegenstände verursachten eine hohe Sicht- und Geruchsbelästigung sowohl auf dem Werkgelände als auch im Stadtgebiet. Anwohner wurden über Radiodurchsagen aufgefordert, in den Gebäuden zu bleiben sowie Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Zwei Trupps des ABC-Zugs München-Land erkundeten zunächst unter schwerem Atemschutz den Einsatzort. Anschließend wurden umfangreiche Messungen innerhalb und außerhalb des betroffenenen Gebäudes durchgeführt, um Gefahrstoffe im Brandrauch zu identifizieren und deren Konzentration zu quantifizieren. Die Messungen wurden durch die starke Rauchentwicklungen erheblich erschwert. Zum Einsatz kamen bei den Messungen verschiedene Prüfröhrchen sowie tragbare Gas-Messgeräte zur kontinuierlichen Messung von Kohlenmonoxid (CO) in der Umgebungsluft. Durch einen deutlichen Signalton wurden die Trupps vor der unsichtbaren Gefahr einer Vergiftung durch Kohlenmonoxid gewarnt; Spitzenwerte von bis zu 800ppm CO wurden gemessen. Eine CO-Exposition für die Dauer von 30 Minuten (eine durchaus realistische Einsatzdauer) kann bereits ab einem Wert von 600ppm CO tödlich sein (AEGL3 30min). Zum Ausschluss einer Kohlenmonoxidvergiftung wurden betroffene Helfer nach dem Ende ihres Einsatzes mittels eines Puls-CO-Oximeters untersucht. Das Puls-CO-Oximeter wurde im vergangenen Jahr vom ABC-Zug München-Land beschafft und kann gegenüber der Puls-Oximeter ohne CO-Funktion, wie sie im Rettungsdienst zum Einsatz kommen, die Kohlenmonoxidkonzentration ermitteln.

Ein weiterer Trupp des ABC-Zugs erkundete mit dem Gerätewagen Messtechnik das Stadtgebiet und führte auch dort verschiedene Messungen durch, um die Gefahr für die Bevölkerung durch den Brandrauch abschätzen zu können. Der ABC-Zug München-Land wurde ebenfalls als Fachberater für die anderen Rettungskräfte sowie die Brandfahndung vor Ort tätig.

Fahrzeuge: 12/1 , 53/1 , 80/1 , 96/1