Technik

Gefahrstoffe, die bei Unfällen freigesetzt werden, bereiten uns vielfältige Probleme:

  • Um welchen Stoff handelt es sich?
  • Welche Gefahren für die Einsatzkräfte gehen von dem Stoff aus?
  • Wie kann ich den Stoff auffangen und den Austritt stoppen?
  • Sind Menschen in der Umgebung gefährdet?

Zur Lösung dieser Probleme ist nicht nur eine fundierte Fachkenntnis der Führungs- und Einsatzkräfte, sondern auch eine umfangreiche und spezialisierte Ausstattung erforderlich.

Bestimmung des Stoffs: Messtechnik

Die meisten gefährlichen Chemikalien sind Gase oder setzen Gase frei. Zentraler Teil unserer chemischen Analytik sind deshalb Prüfröhrchen – Messgeräte, die gasförmige Gefahrstoffe anzeigen. Mit etwa fünfzig verschiedenen Röhrchen steht uns eine breite Auswahl für die unterschiedlichsten Chemikalien zur Verfügung.

Auch für radioaktive Stoffe besitzen wir ein weites Spektrum an Messgeräten für unterschiedliche Aufgaben: Dosisleistungsmessgeräte, die die Gefährdung der Einsatzkräfte messen, Kontaminationsnachweisgeräte, die radioaktive Verunreinigungen anzeigen, und Sonden mit Untergrund-Unterdrückung zur Unterscheidung zwischen natürlicher und künstlicher Strahlung sind nur eine kleine Auswahl.

Gefahren für die Einsatzkräfte: Schutzausrüstung

Wichtigster Teil der persönlichen Schutzausrüstung unserer Einsatzkräfte ist der Atemschutz, bei dem wir zwischen leichtem (Gas- und Staubfilter) und schwerem Atemschutz (Druckluftflasche auf dem Rücken) unterscheiden. Im Gegensatz zur Feuerwehr müssen wir aber auch unsere Haut vor den Gefahren durch ätzende oder giftige Stoffe schützen. Den wirkungsvollsten Schutz bieten uns Chemikalienschutzanzüge, in denen wir völlig abgeschirmt von der Umgebungsluft arbeiten können – was besondere körperliche und mentale Herausforderungen an die Einsatzkräfte stellt.

Maßnahmen an der Schadenstelle: Pumpen und Behälter

Gefährliche Flüssigkeiten, die aus Tanks oder Kanistern austreten, dürfen nicht in die Umwelt gelangen. Die schnellste Möglichkeit, das zu verhindern, ist das Aufstellen eines Behälters unter der Austrittsstelle. Was einfach klingt, fordert von uns einige Überlegungen: Welches Material hält der Aggressivität des Stoffs stand? Welcher Behälter passt an die oft enge Austrittsstelle und kann doch genügend Flüssigkeit aufnehmen? Deshalb hält der ABC-Zug eine große Zahl verschiedener Behälter vor.

Ist einmal ein Austritt gestoppt, müssen die ausgetretene und die restliche Flüssigkeit abgepumpt werden. Hier stellen sich die gleichen Fragen – nach dem geeigneten Material der Pumpe, aber auch nach der passenden Form und Größe. Der Gerätewagen Umweltschutz bringt deshalb Pumpen unterschiedlichster Bauart an die Einsatzstelle – bis hin zur Peristaltikpumpe, die nicht einmal mit der Flüssigkeit in Kontakt kommt. 

Gefahren in der Umgebung: Erkundung

Ausgetretene Chemikalien und radioaktive Stoffe können noch in einer Entfernung von einigen Kilometern Menschen gefährden. Um auch dort die Gefährdung zu bestimmen, kann der Gerätewagen Messtechnik mit schnell arbeitenden, modernen Messgeräten Schadstoffwolken einkreisen. Ionenmobilitätsspektrometer und Photoionisationsdetektoren messen schwächste Verunreinigungen der Luft und stellen sie auf einer Karte dar. Mit dieser zuverlässigen Technik erhält der Einsatzleiter die Grundlage für seine Entscheidung, ob ein Gebiet geräumt werden muss.